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Der Wochenabschnitt
חֻקַּת
Chukat

Aktuelle Themen zur Wöchentlichen Parascha, aus Jerusalem der Heiligen Stadt, ת"ו


Sich für Andere Aufopfern

”וְהָיְתָ֥ה לָהֶ֖ם לְחֻקַּ֣ת עוֹלָ֑ם וּמַזֵּ֤ה מֵֽי־הַנִּדָּה֙ יְכַבֵּ֣ס בְּגָדָ֔יו וְהַנֹּגֵ֙עַ֙ בְּמֵ֣י הַנִּדָּ֔ה יִטְמָ֖א עַד־הָעָֽרֶב׃ וְכֹ֛ל אֲשֶׁר־יִגַּע־בּ֥וֹ הַטָּמֵ֖א יִטְמָ֑א וְהַנֶּ֥פֶשׁ הַנֹּגַ֖עַת תִּטְמָ֥א עַד־הָעָֽרֶב׃“

(במדבר יט כא-כב)

„Und dies soll für sie ein ewiges Statut sein. Und derjenige, der das Reinigungswasser sprinkelt soll seine Kleidung eintauchen, und jemand, der Reinigungswasser berührt soll unrein sein bis zum Abend. Alles das, was derjenige der unrein ist berührt, soll unrein werden und jemand der ihn anfasst soll unrein werden bis Abend.”

(BaMidbar - 4. Buch Mose 19:21-22)

Hier weist Haschem Mosche Rabbeinu an, wie das jüdische Volk von ritueller Unreinheit gereinigt wird, die es auf sich empfangen hat durch Kontakt mit einem menschlichen Leichnam. Hierzu ist zunächst eine rote Kuh notwendig, die vollständig rot ist, geschlachtet werden und zu Asche verbrannt werden muss. Dann wird aus dieser Asche und Quellwasser eine Lösung hergestellt. Als nächstes sprinkelt sie ein Kohen-Priester am dritten und siebten Tag auf den rituell unreinen Juden.

Einer der durchaus bemerkenswerten Vorgänge dabei war die Tatsache, dass die Kohanim, die die notwendigen Vortbereitungen für die rituelle Reinigung trafen, selber vorübergehend unrein wurden! Um ihren jüdischen Nachbarn zu reinigen nahmen sie es darüber hinaus auf sich, als Resultat dessen von jeder heiligen Aktivität ausgeschlossen zu werden!

Was wir hier vorfinden ist Bitul shelemala mehasechel, in Form von Messirat Nefesh. Das heißt, die Kohanim haben sich einer Sache unterworfen, die menschlichen Verstand übersteigt und sich für Ihren Nächsten aufgeopfert. Der Kohen muss sich selber beiseite stellen, das Lager verlassen und eine Kuh, ein Tier und dazu noch eine rote nehmen und sich mit ihr beschäftigen, vollwissend, dass er dadurch tameh, rituell unrein werden wird, um seinen jüdischen Nächsten rituell zu reinigen1Likutei Sichot
Band 4, Seite 1058 ff
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In der Tat, das Sich Herablassen um einem anderen Juden einen Gefallen zu tun, darf nicht von einer rationalen Betrachtung kommen, daß „Mehr als das was der Hausherr für den Armen tut, tut der Arme für den Hausherrn“2Vayikra Rabba פל"ד, ח , denn solange er seine Mesirat Nefesch (Aufopferung) noch rationalisiert, hat er sein „Ich“ nicht nullifiziert (Bitul) und er handelt aus eigenen Beweggründen.

Sein Gedanke muss sein, dass er die Arbeit sogar dann tun würde, wenn er dabei nur unrein werden würde. Er brauch Bitul (Selbstnullifizierung) und eine Beiseitestellen des eigenen „Ich“ woraufhin er das Joch der Mitzvot ohne Bedingungen auf sich nimmt, auch und gerade für Mitzvot die menschlichen Intellekt übersteigen. Und das ist der Aspekt von Chuka bei ihm, die Mitzvot zu erfüllen die wir nicht verstehen, und dadurch bringt seine Neschama3Seele die Essenz des göttlichen Lichtes herunter in diese Welt. Nicht nur heiligt er sich selbst und die Welt, sondern Hakadosch Baruch Hu wird ihm dafür einige Male seinen Lohn auszahlen4Likutei Sichot
Band 4, Seite 1058 ff
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Schabbat Schalom Umeworach,
Ihr Raw Daniel Schiffer

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8. Tamus 5781, 18. Juni 2021


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