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Der Wochenabschnitt
כִּי תָבוֹא
Ki Tawo

Aktuelle Themen zur Wöchentlichen Parascha, aus Jerusalem der Heiligen Stadt, ת"ו


Das Auserwählte Volk

” וה' הֶֽאֱמִֽירְךָ֣ הַיּ֗וֹם לִֽהְי֥וֹת לוֹ֙ לְעַ֣ם סְגֻלָּ֔ה כַּֽאֲשֶׁ֖ר דִּבֶּר־לָ֑ךְ וְלִשְׁמֹ֖ר כָּל־מִצְו‍ֹתָֽיו: וּלְתִתְּךָ֣ עֶלְי֗וֹן עַ֤ל כָּל־הַגּוֹיִם֙ אֲשֶׁ֣ר עָשָׂ֔ה לִתְהִלָּ֖ה וּלְשֵׁ֣ם וּלְתִפְאָ֑רֶת וְלִֽהְיֹֽתְךָ֧ עַם־קָד֛שׁ לַֽה' אֱלֹקֶ֖יךָ כַּֽאֲשֶׁ֥ר דִּבֵּֽר׃“

(דברים כו יח-יט)

„Und G-tt hat dich heute auserwählt, Ihm ein Juwel zu sein, wie Er zu dir gesprochen hat, so dass du alle Gebote befolgen wirst, um dich zum höchsten zu machen, über alle Nationen, die Er geschaffen hat, dich zu Ruhm, Namen und Ehren bringe, auf dass du dem Ewigen, deinem G-tte, ein heiliges Volk sein wirst, wie Er versprochen.”

(Dewarim, 5. Buch Mose, 26:18-19)

In der dieswöchigen Parascha schließt Mosche Rabbeinu seine zweite Abschiedsrede ab und endigt mit einer Wiederholung der Gebote, die in den vorangegangenen Büchern der Torah gegeben wurden. Er ermutigt das jüdische Volk, seine Treue zu Haschem und den Geboten aufrecht zu erhalten, die Sie für alle Generationen am Berge Sinai geschworen haben. Im Gegenzug dazu verspricht Haschem uns besonders zu schätzen und lieb zu haben, mehr als jedes andere Volk auf der Erde.

Mosche Rabbeinu sagt uns: „G-tt hat dich heute unterschieden und abgesondert, sein auserwähltes Volk zu sein [..] um dich über alle Nationen emporzuheben [..] ein heiliges Volk“: Hier haben wir drei Ausdrücke, d.h. drei Vorteile, die Haschems besondere Beziehung zu seinem Volk hervorheben. Der erste ist „Am Segula“, was bedeutet ein „auserwähltes Volk“, oder eine „besonders geschätzte Nation“, oder „Juwel“. An anderer Stelle1Sch'mot,
2. Buch Moses,
Jitro, 19:5
sagt uns G-tt „Wehajitem Li Am Segula mikol haamim“ – „Ihr sollt mir ein Juwel unter allen Völkern sein“ und der ganze Passuk lautet: „Wenn ihr nur auf meine Stimme höret und meinen Bund haltet, so sollt ihr mir ein Juwel unter allen Völkern sein; denn mein ist die ganze Erde. Ihr sollt mir ein Reich von Priestern, ein heiliges Volk sein.“2Sch'mot,
2. Buch Moses,
Jitro, 19:5-6

Darüber hinaus, dass Haschem uns schätzt wie ein Juwel – wenn wir seine Gebote halten – werden wir genannt „Ssarim“3Baal Haturim,
Paraschat Jitro 19:6
und Raschis Kommentar dazu
, welche Minister sind, die ein Land führen. Dem entsprechend sagt uns Mosche im Namen von Haschem „Wenn du auf die Stimme des Ewigen, deines G-ttes, hören wirst und sorgfältig alle Seine Gebote ausüben wirst, die ich dir heute gebe, dann wird dich der Ewige, dein G-tt, zur höchsten aller Nationen der Erde machen.“ Die „höchste aller Nationen“ ist Vorteil Nummer zwei.

Einige Pessukim vorher sagt uns Mosche Rabbeinu ebenfalls: „Und der Ewige hat dich heute erklären lassen, du wolltest Ihm als Volk ein Juwel sein, so wie Er dir es gesagt, und alle Seine Gebote beobachten, auf dass Er dich zur höchsten aller Nationen mache, die Er geschaffen, dich zu Ruhm, Namen und Ehren bringe, auf dass du dem Ewigen, deinem G-tte, ein heiliges Volk sein wirst, wie er versprochen.“4Dewarim,
5. Buch Moses,
Ki Tawo 28:1

Doch wisse, dass alle diese Segnungen, und die vielen anderen Segnungen die in der Torah geschrieben stehen nur in Erfüllung gehen werden, wenn das Volke Israel Seine Gebote halten wird, und zwar alle und ohne Ausnahme. Jeder Jude muss sich dem bewusst sein; Alle seine Taten zählen und bringen entweder Segen oder Fluch, G-tt behüte, für ihn selbst und für das gesamte jüdische Volk. Denn die Einhaltung der Gebote ist die Grundvoraussetzung für unseren raison d’être – unsere Existenz als Juden. Alle, die die Torah nicht beachtet haben, haben keine jüdischen Nachfahren und nach spätestens drei Generationen hören sie auf zu existieren5Gehört von Reb Yoel Kahn.

Vorteil Nummer drei ist „Am Kadosch“6Dewarim,
5. Buch Moses,
Ki Tawo 26:19
, oder auch „Goi Kadosch“, ein heiliges Volk: Ein Jude ist vollständig getrennt, separat von Sekularem, d.h. etwas was nichts mit G-tt zu tun hat, und dem Ganzen herum, von allen weltlichen Angelegenheiten, ein „goi Kadosch“ gewidmet Haschem, so wie es sich für ein Volk von Priestern gehört7Likutei Sichot,
Band 18,
S. 21
.

Wir sehen also, dass unser Schlüssel zum Erfolg nicht „ozem jadi“, die Kraft unserer Hände ist, sondern, dass es ein ganz einfaches Patentrezept gibt, dass immer und überall wirkt und welches man ohne große Anstrengungen benutzen kann: Das Studium der Torah und die praktische Ausübung der Gebote. Und wenn der Jude dies mit Freude und Vertrauen in den Erschaffer des Universums tut, kann er sicher sein, dass Er ihn nicht nur reichlich spirituell und materiell belohnen wird, sondern ihn und sein Volk erhaben über alle Nationen machen und uns als auserwähltes Juwel aller Völker beschützen und liebhaben wird, wie der Vater seinen einzigen Sohn.


Schabbat Schalom Umeworach,
Ihr Raw Daniel Schiffer

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19. Elul 5781, 27. August 2021, Awoth, Kap. 3


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