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Der Wochenabschnitt
שְׁלַח-לְךָ
Schlach Lecha

Aktuelle Themen zur Wöchentlichen Parascha, aus Jerusalem der Heiligen Stadt, ת"ו


Haschem macht aus dem Spirituellen das Materielle und wir aus dem Materiellen das Spirituelle

”וְשָׁם רָאִינוּ אֶת הַנְּפִילִים בְּנֵי עֲנָק מִן הַנְּפִלִים וַנְּהִי בְעֵינֵינוּ כַּחֲגָבִים וְכֵן הָיִינוּ בְּעֵינֵיהֶם.“

(במדבר יג לג)

„...Und dort sahen wir die Gefallenen [Engel], Söhne des Giganten unter den Nephilim – wir waren wie Graßhüpfer in unseren Augen, und so auch in ihren!”

(BaMidbar - 4. Buch Mose 13:33)

Nachdem Mosche Rabbeinu Kundschafter in das Land Israel geschickt hatte um es zu erobern, brachten diese dem Volke Israel obigen Bericht: „Es ist zu gefährlich, das Lande Israel einzunehmen, denn dort wohnen die Giganten, und ihnen gegenüber sind wir machtlos!“ Der Admor Hasaken, Rabbi Schneor Salman von Liadi, erklärt 1Likutei Torah, Parashat Schlach am Anfang
(in Likutei Sichot Band 28, Seite 91, ח
die Haltung der Kundschafter wie folgt: Die Kundschafter hatten sich geweigert in das Lande Israel zu ziehen, da sie sich in der Wüste nicht um ihre Parnassa2Lebensunterhalt sorgen mussten (und im Allgemeinen von materiellen, weltlichen Dingen ausgenommen waren), und so konnten sie sich dort gänzlich dem spirituellen Dienst an Haschem widmen.

Doch bei Eintritt in das gelobte Land galt dort eine andere Ordnung3Paraschat Behar : „sechs Jahre sollst du das Land sähen...“, das heisst ihre Lebensnotwendigkeit werden Bnei Yisrael nicht mehr durch Haschem´s offene Wunder erhalten, sondern durch körperliche Arbeit. Und dies werde sie abreißen vom spirituellen Dienst4in Likutei Sichot Band 28, Seite 91, ח.

Der Fehler5in Likutei Sichot Band 28, Seite 91, ח dieser Denkweise war jedoch, dass die Annahme der Kundschafter darin bestand, Spiritualität und Materialität stünden um Gegensatz zueinander und man könne nicht mit materiellen Dingen beschäftigt und gleichzeitig mit Spritualität verbunden sein.

Doch wir wissen, dass es der Wunsch Haschems ist ihm einen angemessenen Aufenthaltsort in dieser Welt zu bereiten. Und dies tun wir durch Erfüllung der Gebote (Mitzvot), die an materielle Dinge gebunden sind, wie z.B. Tefillin aus Leder, Schabbatkerzen, usw. Haschem macht aus dem Spirituellen das Materielle und wir aus dem Materiellen das Spirituelle. Und daher reicht es nicht, nur Torah zu studieren, man muss auch die Mitzvot erfüllen, und zwar so sehr, dass der Jude stets nach Mitzvot sucht die er erfüllen kann und stets mit ihnen beschäftigt ist.


Schabbat Schalom Umeworach,
Ihr Raw Daniel Schiffer

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24. Sivan 5781, 4. Juni 2021


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