Auf Güte Gründet die Welt
Eine Tat der Güte und ihre Auswirkung
In der dieswöchigen Parascha, Paraschat Chajey Sarah, schickt Awraham unser Vorvater seinen Assistenten und Leiter seines Haushaltes Elieser eine Frau für seinen Sohn Jizchak suchen. Ziemlich bald trifft Elieser auf Rivka, die später unsere Stammmutter wird. Sie spricht zu ihm die obigen Worte: „Trinke, mein Herr .. ich werde auch deinen Kamelen zu trinken geben.“ Was wir hier sehen ist ungewöhnlich; Rivka kommt zu einem Brunnen, wo die Leute ihren Tieren zu trinken geben und rasten. Sie hat Elieser nie zuvor gesehen, und bietet ihm Wasser an und seine vielen Kamele zu tränken. Dies ist verständlicherweise viel Arbeit, doch Rivka scheut die Mühe nicht, im Gegenteil, tut Chessed (Taten der Güte) mit einem ihr fremden Menschen, und als Resultat ihrer Rechtschaffenheit, wird sie die Frau von Jizchak, Awrahams Sohn, und ihr Kind Jaakov wird zum Vater des gesamten Volkes Israel.
Die Welt gründet auf Taten der Güte
„Olam Chessed Jibaneh“ – auf Güte gründet die Welt, schrieb König David in seinem Buche den Psalmen (Psalm 89:3), und will uns sagen, dass durch große Güte Haschem die Welt erschaffen hat, ihre Existenz durch Taten der Güte erhält, und sie jeden Moment durch Chessed neu erschafft, zu dem Ausmaß, dass wir nicht existieren könnten, wenn er für einen Moment seine schöpferische Kraft, die von dem Attribut der Güte kommt, zurückziehen würde (wie wir in Paraschat Bereischit geschrieben haben). Himmel und Erde, und alles darin wurden durch Chessed erschaffen und werden ständig durch die Güte Haschems in Existenz gehalten.
Taten der Güte sind die Grundlage der Gesellschaft
Hiervon wird verständlich wie groß die Heiligkeit von jemandem ist, der sich mit Chessed beschäftigt, sei es ein nettes Wort, sogar zu einem Fremden, oder eine Tat jemandem zu Helfen. Es obliegt jedem Juden, die Charaktereigenschaften von Haschem nachzuahmen und ständige Aufgabe des Menschen ist es durch seine Taten der Güte die Güte Haschems in diese Welt herunterzubringen1Chofetz Chaim,
Ahawat Chessed 2:12, und dies bedeutet Chessed mit anderen Juden zu tun, und auch Nichtjuden sind darin inbegriffen.
Torah und Chessed gehen Hand in Hand
Durch Zedaka (Spenden) und Chessed, wird das Wohlwollen Haschems erweckt und unsere Weisen sagen: Jemand der sagt, ich habe nur Torah, ohne Taten der Güte – hat sogar keine Torah. Dies lehrt uns, dass man sich mit beidem beschäftigen muss: Torah und Chessed.2Tanja,
Igeret Hakodesch,
Kap. 5. Dies lernen wir auch von unserem Vorvater Awraham, der ständig Chessed praktizierte, und in der Jeschiwa saß. Jeder Jude stammt von Awraham ab, und hat in seinen Genen die Eigenschaft von Chessed von Awraham ererbt. Ein Jude ist ein Geber.
Zedaka und Chessed sind die beste Investition
Ein Mensch darf nicht denken, dass er durch Chessed einen Verlust erleidet. Im Gegenteil, er kann nur gewinnen – in dieser und der zukünftigen Welt. Denn wenn er Zeit und Mühe aufwendet einem zweiten zu helfen, rechnet Haschem es ihm hoch an und belohnt ihn mit mehr Zeit und Dinge, die ihn zuvor gestört haben, räumt er für ihn aus dem Weg. Er gewinnt an Kraft. Hat er Zedaka gegeben, so wird Haschem selbst sein Schuldner, und zahlt es ihm doppelt und dreifach zurück. Schlussendlich wird er sich nicht mit unerwünschten oder gar ärgerlichen Dingen beschäftigen müssen, sondern Haschem wird die Dinge für ihn so arrangieren, dass er mehr Zeit für das Torah Studium, Gebote und gute Taten haben wird.