In diesem Possuk1פָּסוּק
Satz betont Moische Rabenu wie GOTT uns liebt. Mit uns umringen sind die עַנְנֵי כָבוֹד 2Ananaj CKawod
erhabene Wolken gemeint. Dies bedeutet, dass in den vierzig Jahren, in denen wir in der Sinai Wüste umherzogen, da litten wir nicht von den heissen Tagen und den kalten Nächten der Wüste, auch fürchteten wir uns nicht von den gefährlichen Vierbeinern und den giftigen Reptilien der Wüste. Denn GOTT hatte uns mit speziellen Wolken umgeben, welche einerseits wie eine Klimaanlage wirkten und andererseits den Tieren den Eintritt verwehrten. GOTT hatte uns aus Liebe zu uns geschützt und verwöhnt.
Der Possuk deutet auch etwas Zusätzliches an: nicht nur hat ER uns umringt, sondern ER hat sich von uns umringen lassen. Will sagen, ER zeigte sich in einem größeren Maß im Mischkon3מִשְׁכָּן
dem provisorischem Tempel in der Wüste und wir durften unsere Zelte darum herum aufstellen. Dies zeigt, dass GOTT unsere Nähe will. Welches Privileg, dem Allmächtigen nahe zu stehen!
In noch ein paar Tagen sitzen wir mit GOTTES Hilfe in den Sukkois4סֻכּוֹת
den Laubhütten um sich zu erinnern, wie wir einst in der Wüste umhergezogen sind und wie uns GOTT schon damals seine Liebe zu uns gezeigt hatte, indem ER uns mit Wolken umgab.
Zusätzlich werden wir die Arba‘at HaMinim5אַרְבַּעַת הַמִּינִים
Die vier Pflanzenarten zur Hand nehmen und in der Synagoge rund um die Thorahrolle gehen. Dies wird uns SEINE Liebe und SEINE Nähe zu uns wach werden lassen.
Nun hat es nicht jedermann leicht in der Sukkoh6סֻכָּה
Laubhütte zu sitzen. Denn man muss in der Sukkoh nicht bloss essen, sondern auch Zeitung lesen, Telefonate und Gespräche führen, auf dem Sofa sitzen usw. Stimmt, wenn es sehr umständlich wird, so wie wenn es z.B. in die Sukkoh reinregnet, und wenn einem das zuhause passieren würde, so würde er nicht in dieser Wohnung wo es reinregnet oder kalt ist bleiben, so kann er die Sukkoh verlassen. Aber ansonsten muss man in jeder Minute, in welcher man in der Sukkoh sitzt der glücklichste Mensch sein, dass der König, der Allmächtige ein Auge, nein, zwei Augen auf uns wirft! Welches Privileg!
Am Chag HaSukkois7חַג הַסֻּכּוֹת
den acht Tagen des Laubhüttenfestes ist das Morgengebet lang. Wenn man sich aber vor Augen führt, dass uns GOTT an IHN heranlässt und dass wir seine Thorahrolle umringen dürfen, dabei auch noch beten - so ist das Morgengebet keine Zeitverschwendung sondern eine Tat, welche die wärmsten und lieblichsten Gefühle aufkommen lassen. Und wenn dann unsere Gebete auch noch erhört werden, so ist das noch ein Bonus hinzu!
Und einen weiteren Aspekt:
GOTT verlangt von uns keine allzu auffälligen Zeichen. Man kann sich an alle Gebote halten und trotzdem in einer Masse Nichtjuden fast nicht auffallen. Und doch verlangt von uns GOTT den Bart nur mit speziellen Rasierapparaten zu schneiden. Der Kopf muss einfach bedeckt sein, egal ob mit Käppchen oder mit einer Baseballmütze von seinem Lieblingsclub. Die Schläfenlocken müssen nur 9 mm lang sein und nur bis zur Mitte des Ohres. All diese Vorschriften sind nicht immer leicht zu erfüllen, aber wenn man sich daran erinnert, dass GOTT einem seine Abzeichen trägen lässt und wenn die Tefillin8תְּפִלִּין
Gebetsriemen (Phylakterien) als das Anziehen einer Krone betrachtet wird, dann werden diese Anstrengungen zu Geschenken! Und GOTT belohnt selbstverständlich denjenigen, welcher einverstanden ist, ein stolzer Jid inmitten Tausender Nichtjuden zu sein!