Der Schabbat
In der dieswöchigen Parascha, Paraschat Sissa, finden wir Haschems Anweisung den Schabbat zu hüten. Haschems Gebote wurden uns für alle Zeiten gegeben, jedem Juden und jeder Jüdin, egal an welchem Ort sie sich befinden mögen. Die Gebote ändern sich nicht mit der Zeit, und zwar aus dem Grund, dass die Torah für die Seele gegeben wurde; Auch wenn sich die Zeiten ändern, so bleibt die Seele stets gleich in ihren Eigenschaften und ihrem Aufbau.
Wir haben bereits in der Vergangenheit erwähnt, wie wichtig es ist, stets seine Seele vor spirituellem Schaden zu hüten, so wie einen teuren Gegenstand vor Beschädigung. Es sei hier am Rande erwähnt, dass deswegen ein Jude, der nach Spiritualität sucht, nur koschere Orte, d.h. orthodoxe jüdische Gemeinden aufsuchen soll. Das Wort ‚orthodox‘ kommt aus dem Griechischen und bedeutet ‚gerade-denkend‘ (‚ortho-dox‘). Es ist auch sehr gut, wenn ein Jude der neu in der Welt der Torah ist, eine sogenannte ‚ultra-orthodoxe‘ Gemeinde in einer der weltweiten jüdischen Städten wie New York, Jerusalem, London, Antwerpen, usw. besucht und sich darüber was ein Jude macht und was es bedeutet ein Jude oder Jüdin zu sein, informieren lässt. (Das Wort ‚ultra‘ bedeutet, dass die Menschen, die als ultraorthodox bezeichnet werden die Gebote auf einer höheren Ebene und mit Verschönerungen (‚Chumrot‘ und ‚Hidurim‘) halten.
Es ist wichtig, dass man sich nicht schämt oder zu stolz ist, einem frommen Juden Fragen zu stellen. Man kann nicht darauf warten, bis jemand einen anspricht und einem die Hand reicht. Man muss aktiv sein und darf nicht auf die tierische Seele hören, die ständig ruhen und den jüdischen Enthusiasmus abkühlen will.
Kehren wir nun zurück zu unserem eingangs erwähnten Thema, dem Schabbat. Es erklärt uns Haschem in diesem Wochenabschnitt das große Gebot des jüdischen Ruhetages und sagt uns (Siehe Zitat oben): Sechs Tage hindurch darf Arbeit verrichtet werden, am siebenten Tage aber ist ein hoher Schabbat, heilig dem Ewigen. Richten wir unser Augenmerk einmal auf die Terminologie, die die Torah hier verwendet: Sechs Tage darf Arbeit verrichtet werden.. Das heißt, dass es eigentlich verboten ist, zu arbeiten, uns Haschem aber die Erlaubnis gibt, zu arbeiten
Denn der wahre Sinn und Zweck der Erschaffung der Welt und der Existenz jedes Juden ist das Studium der Torah und die Ausübung der Gebote – und nicht Geld zu verdienen. Ein Jude muss sich stets bewusst machen, dass er eine andere Aufgabe in der Welt hat als ein Nichtjude. Seine Aufgabe ist es G-ttlichkeit in diese Welt zu bringen, und sie zu einem angemessenen Aufenthaltsort für die G-ttliche Präsenz (Schechina) zu machen.
Abgesehen davon, dass es keine höhere Berufung als diese gibt, ist es das Beste, was er für sich und seine Seele (das Herz und den Verstand) tun kann, und auch seine Familie und Kindeskinder profitieren davon. Denn wer Torah lernt und Mizwot tut, bringt großen Segen auf sich, seine Familie und ganze Umgebung. Es gibt nichts Angenehmeres für die Seele, als ständig in die Torah vertieft zu sein, weil dies die größtmögliche Einheit des Juden mit G-tt ist. Es existiert in dieser Welt keine größere Einheit mit dem Erschaffer, als es das Torah Studium ermöglicht.