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Parascha LeMa'asse
וָאֵרָא
WaEra

Aktuelle Themen zur Wöchentlichen Parascha, aus Jerusalem der Heiligen Stadt, ת"ו


Der Unterschied zwischen den Patriarchen und Mosche Rabbeinu

Rabbi Schiffers Parascha LeMa'asse, übersetzt aus dem Hebräischen.

Am Ende der vorherigen Parascha, P. Shemot, wird die Frage von Moshe Rabbeinu erwähnt, der G-tt fragte: „ Herr, warum tust du so übel an diesem Volk?”(2. Mose, 5, 22) Das steht im Gegensatz zu dem Satz über Mosche Rabbeinus Mutter, sich auf Mosche Rabbeinu beziehend: „Und als sie sah, daß es ein gutes Kind war”(2. Mose, 2.2) Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie kann aus etwas nur Guten etwas Schlechtes werden?

Die Antwort steht am Anfang unseres Wochenabschnitts und G-tt selbst antwortet darauf: “und Ich bin erschienen Abraham, Isaak und Jakob als der allmächtige G-tt, aber mit meinem Namen »HERR« habe ich mich ihnen nicht offenbart.”

Warum ist das so? die Vorväter die Entscheidungen des Kadosch Baruch Hu nicht hinterfragten! Dies lehrt uns eine wichtige Lehre im Dienst an G-tt: Wenn wir mit Schwierigkeiten konfrontiert werden, so sollen wir sie nicht widerfragen, sondern Haschems Zurechtweisungen mit Liebe annehmen und uns in unserem Dienst an G-tt verbessern.

Und dies ist der tiefere Unterschied zwischen den Patriarchen und Mosche Rabbeinu: Mosche Rabbeinus spirituelle Stufe war die der Weisheit, im Gegensatz zu den der Vorväter: So war bei Abraham Awinu die Haupt-Mida (Charaktereigenschaft) die der Gutherzigkeit, von Jitzchak Awinu die der G-ttesfurcht und von Jaakow Awinu die der Gnade.

Mosche Rabbeinus Weisheit aber bestand darin, dem Kadosch Baruch-Hu zu fragen: „ Herr, warum tust du so übel an diesem Volk?”(2. Mose, 5, 22) Er fragte, weil die Natur des Intellekts darin besteht, jede Angelegenheit zu verstehen, und wenn etwas kommt, das nicht verstanden wird, hindert es ihn daran, in seiner Dienst an Haschem voranzukommen.

In anderen Worten widerfragte Mosche Rabbeinu nicht die Wege des Herrn, sondern versuchte sie lediglich zu verstehen, um das Werk G-ttes auszuführen. Und DAS ist die Bedeutung der Mida der Chochma, Weisheit, die Mosche Rabbeinu hat: Er widerfragt nicht, sondern erfragt den Grund – er stellt also HaSchems Gründe nicht in Frage, sondern im Gegenteil, ergründet sie, um die Awodat HaSchem besser verrichten zu können.


(Zusatz des Übersetzers: Chabad ist ein Akronym aus Chochma (Weisheit), Bina (Klugheit) und Da’at (Wissen), von denen das erste die Mida, Chochma, die Charaktereigenschaft ist, die hier erwähnt wird)

 

 

Schabbat Schalom Umeworach,
Ihr Rabbiner Daniel Schiffer

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27. Tewet 5782, 31. Dezember 2021

 

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