Mezora – Reden ist Silber, Schweigen ist Gold?
”זֹ֤את תִּֽהְיֶה֙ תּוֹרַ֣ת הַמְּצֹרָ֔ע בְּי֖וֹם טׇהֳרָת֑וֹ וְהוּבָ֖א אֶל־הַכֹּהֵֽן׃“
(ויקרא י"ד, ב')
„Das ist das Gesetz für den Aussätzigen, wenn er für rein erklärt wird: Man soll ihn zum Priester führen.”
(WaYikra 3. Buch Moses 14:2)
Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen Lashon HaRa (schlechte Rede) und Zaraat (Leper), und die Frage ist, ob es nicht besser ist, zu schweigen und so Lashon HaRa zu vermeiden?
Rabbi David Cohen, einer der wichtigsten Schüler von Rabbi Kooks, hat eine Geschichte, die diese Frage beantwortet: Als Kind kannte er den "Chafetz Chaim" – jemanden, der sich sehr intensiv mit Lashon HaRa beschäftigte und damit – mit der seinem Beitrag zur jüdischen Einstellung zu Lashon HaRa - identifiziert wird.
Rabbi Cohen erzählte von einem Feuer, das in der Stadt Radin ausbrach. Alle Jeschiwa-Studenten zerstreuten sich in die Umgebung, dh in die nächsten Dörfer. Als das Feuer gelöscht war, brachte der "Chafetz Chaim" seine Schüler nach Radin zurück und David Cohen schloss sich ihm an.
Was Rabbi Cohen auffiel, war die Tatsache, dass der „Chafetz Chaim“ viel sprach. Jedoch war er sehr vorsichtig in der Wortwahl. In anderen Worten ist es sehr einfach, keine Lashon HaRa zu sprechen, wenn man kaum etwas sagt. Die wirkliche Herausforderung aber ist, eben NICHT weniger zu sprechen, sondern auf den Inhalt zu achten.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Unser Wochenabschnitt fordert uns nicht zum Schweigen auf, sondern dazu, anständig zu sprechen.
Ich wünsche allen Lesern einen guten Schabbat, der mit vielen ehrwürdigen Worten und Diwrei Tora gefüllt ist.