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Der Wochenabschnitt
קֹרַח
Korach

Aktuelle Themen zur Wöchentlichen Parascha, aus Jerusalem der Heiligen Stadt, ת"ו


Der Torah-Abschnitt dieser Woche erzählt uns von Korach:

”וַיִּקַּ֣ח קֹ֔רַח בֶּן־יִצְהָ֥ר בֶּן־קְהָ֖ת בֶּן־לֵוִ֑י וְדָתָ֨ן וַאֲבִירָ֜ם בְּנֵ֧י אֱלִיאָ֛ב וְא֥וֹן בֶּן־פֶּ֖לֶת בְּנֵ֥י רְאוּבֵֽן׃“

(במדבר ט"ז, א')

„Und Korah, der Sohn Jizhars, des Sohnes Kahaths, des Sohnes Levis, samt Dathan und Abiram, den Söhnen Eliabs, und On, dem Sohn Peleths, den Söhnen Rubens.”

(BaMidbar, 4. Buch Moses, 16, 1)

Zu Beginn des Teils sind wir schon nach der Sünde des goldenen Kalbes und am Anfang einer langen und mühsamen Periode von 40 Jahren in der Wüste. Korach nutzt diesen Zustand der Untätigkeit und Langeweile, um ihn einzuführen, um den Blick des Volkes Israel zu erregen und von der Hauptsache abzulenken.

Kommt Ihnen das bekannt vor?

Selbst während der Corona-Zeit, während der Lockdowns und Quarantänen, befanden wir uns in einer Situation, die der verstorbene Rabbi Benzion Firer "die Gefahr der Untätigkeit" nannte. Die Folgen sind vielfältig – dafür muss man nur einen Elternteil oder Lehrer fragen, die sich heute noch mit den Folgen beschäftigen, mehr als ein Jahr nach dem dritten (und vorerst letzten) Lockdown.

In diesen Situationen stehen Korach und der böse Instinkt vor der Tür.

 
 

”וַיִּֽקָּהֲל֞וּ עַל־מֹשֶׁ֣ה וְעַֽל־אַהֲרֹ֗ן וַיֹּאמְר֣וּ אֲלֵהֶם֮ רַב־לָכֶם֒ כִּ֤י כׇל־הָֽעֵדָה֙ כֻּלָּ֣ם קְדֹשִׁ֔ים וּבְתוֹכָ֖ם י-ה-ו֑-ה וּמַדּ֥וּעַ תִּֽתְנַשְּׂא֖וּ עַל־קְהַ֥ל י-ה-וֽ-ה׃“

(במדבר ט"ז, ג')

„Und sie versammelten sich wider Mosche und Aaron und sprachen zu ihnen: Ihr macht's zu viel. Denn die ganze Gemeinde ist überall heilig, und der HERR ist unter ihnen; warum erhebt ihr euch über die Gemeinde des HERRN?”

(BaMidbar, 4. Buch Moses, 16, 3)

"Sie sind alle heilig" – klingt schön, sogar zu schön. Die Absicht ist von Geburt an heilig, ohne dass es einer Anstrengung bedarf. Das Volk fordert heilige Gerechtigkeit?

Mosche, im Gegensatz zu Korach, schmeichelt dem Volk nicht: Er sagt, ihr werdet heilig sein! Heiligkeit wird nicht als Geschenk gegeben, sondern sie ist eine Herausforderung, eine Mission, ein Ziel. Du musst hart arbeiten, um würdig zu sein, ein Heiliger genannt zu werden.

 
 

”וְאַתָּ֣ה וּבָנֶ֣יךָ אִ֠תְּךָ֠ תִּשְׁמְר֨וּ אֶת־כְּהֻנַּתְכֶ֜ם לְכׇל־דְּבַ֧ר הַמִּזְבֵּ֛חַ וּלְמִבֵּ֥ית לַפָּרֹ֖כֶת וַעֲבַדְתֶּ֑ם עֲבֹדַ֣ת מַתָּנָ֗ה אֶתֵּן֙ אֶת־כְּהֻנַּתְכֶ֔ם וְהַזָּ֥ר הַקָּרֵ֖ב יוּמָֽת׃“

(במדבר י"ח, ז')

„Du aber und deine Söhne mit dir sollt eures Priestertums warten, daß ihr dienet in allerlei Geschäft des Altars und inwendig hinter dem Vorhang; denn euer Priestertum gebe ich euch zum Amt, zum Geschenk. Wenn ein Fremder sich herzu tut, der soll sterben.”

(BaMidbar, 4. Buch Moses, 18, 7)

Gibt es so etwas wie "Geschenkarbeit"? Auf den ersten Blick klingt das wie ein innerer Widerspruch – schließlich gilt Arbeit als Last und nicht als Geschenk.

Dies ist bei G-ttes Werk nicht der Fall – es ist nicht nur eine Pflicht, sondern ein Recht (sogar ein großes Recht) – und es kann auch genossen werden. Im Gegenteil: Es lohnt sich, es zu genießen!

 

 

Schabbat Schalom Umeworach,
Benjamin Rosendahl

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25. Siwan 5782, 24. Juni 2022,

 

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