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Der Wochenabschnitt
וַיֵּרָא
Wajera

Aktuelle Themen zur Wöchentlichen Parascha, aus Jerusalem der Heiligen Stadt, ת"ו


Herr über die Sinne

”וַיֵּרָ֤א אֵלָיו֙ ה'...“

(בראשית יח א)

„Und es erschien ihm der Ewige ...”

(1. Buch Moses, Bereschit, 18:1)

In der dieswöchigen Parascha, Paraschat Wajera, erfahren wir von dem großen Gebot der Brit Mila. Sie ist unser Bund mit Haschem und lehrt uns, dass man seine Charaktereigenschaften verfeinern muss, sich beschneiden muss. Wir beginnen mit einer kurzen Geschichte. Als der Rebbe Raschab, der fünfte Rebbe in der Chabad-Lubawitsch Dynastie noch im Alter von vier oder fünf Jahren war, kam er weinend zu seinem Großvater, dem berühmten Rebben Tzemach Tzedek, der ihn fragte: „Warum weinst du?“. Daraufhin antwortete er ihm „Ich habe gelernt, dass sich Haschem Awraham Awinu enthüllt hat, und ich weine, weil Er sich nicht mir enthüllt!“ Daraufhin antwortete ihm der Tzemach Tzedek: „Wenn ein Jude sich entscheidet, dass er sich im Alter von 99 Jahren beschneiden muss, hat er es verdient, dass sich Haschem ihm offenbart.“

Das Alter steht nicht im Reisepass
Die obige Geschichte hat einen Bezug zu jedem Juden. Zwei Dinge können wir von ihr lernen, von der Frage und der Antwort. Es lehrte der Rebbe Rayatz, der sechste Rebbe: Das Alter steht nicht im Reisepass. Laut Reisepass kann er ein Alter Mensch sein, aber in spirituellen Jahren, welche seine wahren Jahre sind, in seiner Erfüllung der Gebote, ist er ein kleines Kind, das unter dem Tisch spielt. Und auch er kann verlangen, wieder und wieder insistieren, denn dies ist eine Angelegenheit des Weinens, etwas was den Intellekt übersteigt, etwas was er nicht mehr ertragen kann, und die Tränen kommen – Der Allmächtige soll sich ihm offenbaren, wie Awraham Awinu.

Die höchste Ebene der G-ttlichen Enthüllung verlangen
Haschem enthüllte sich Awraham nach der Brit. Nach der Brit war die Enthüllung Haschems zu Awraham Awinu auf einer viel höheren Ebene. Und so kann jeder Jude, selbst jemand der noch nicht ein bildungsreifes Alter erreicht hat, auch verlangen, Haschem enthülle sich ihm, so wie Awraham nach der Beschneidung.

Er muss sich beschneiden
Jeder hat das Recht, Haschems Enthüllung zu verlangen, dies ist verständig von der Antwort des Tzemach Tzedek, aber mit einer Bedingung: Er muss sich beschneiden, d.h. seine 10 Seelenkräfte des Intellektes und der Gefühle verfeinern und sich fragen: „Wann erreichen meine Taten die Taten meiner Vorväter Awraham, Jizchak und Jaakov?

Änderung ist Voraussetzung für Aufstieg in Heiligkeit
Selbst diejenigen die sich auf den höchsten spirituellen Ebenen befinden und sogar die Zadikim1Gerechte müssen sich beschneiden, denn selbst wenn es nur eine dünne Vorhaut aus geistiger2spiritueller Sicht gibt, so kann sich dies in niederen Dingen ausdrücken, G-tt behüte. Er weiß, dass er unzureichend ist, und er muss sich ändern, und dies ist ein erster Schritt zu einer geistigen Ebene, die die Enthüllung Haschems zu Awraham Awinu nach seiner Beschneidung erreichen kann. Nachdem Awraham diese Ebene erreicht hatte, bekam sein Name den zusätzlichen Buchstaben ‚hey‘, und Haschem änderte seinen Namen von Awram zu Awraham. Das ה hat den numerischen Wert fünf, und dies deutet an, dass er alle seine fünf Sinne beherrscht hat, was laut Natur unmöglich ist: Sehen, Hören, Riechen, Fühlen, und Schmecken.

Licht in seinen Teil der Welt bringen
Dies bedeutet, dass der Jude Herr über alle seine fünf Sinne wird, auch wenn dies laut Natur nicht möglich ist. Und er wird Herr über seinen Teil in der Welt. Zadikim verfeinern sich und die Welt. Und dass er Herr über seine Sinne wird, macht ihn zum Herrn über seinen Teil in der Welt. [Er sündigt nicht mehr, die Verlange in Form der Sinne kontrollieren nicht mehr ihn, sondern er sie]. Schliesslich bringt er ein Licht der Heiligkeit in die Welt und Haschem wird für alle seine Bedürfnisse sorgen, materiell und spirituell.3Likutei Sichot
Teil 1,
S.23-27.

 

Schabbat Schalom Umeworach,
Ihr Raw Daniel Schiffer

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16. Cheschwan 5782, 22. Oktober 2021,

 

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