Diese Woche geht es um die Autorität. Korach [קֹרַח] stellte sich gegen die Autorität von Mosche Rabenu. Dabei hatte Mosche Rabenu [מֹשֶׁה רַבֵּנוּ] keinerlei Selbstinitiative.
Sogar die auf der Hand liegende Lösung von וְאַתָּה תֶחֱזֶה מִכָּל הָעָם ... וְשָׁפְטוּ אֶת הָעָם בְּכָל עֵת
“Und wähle du aus dem ganzen Volk ….. Dass sie richten das Volk alle Zeit” (Siehe Sch'mot, Exodus, 2. Buch Mose 18, 21-22) war nicht die Idee von Mosche Rabenu. Sein Schwiegervater Jitro [יִתְרוֹ] musste ihn zu dieser einfachen Lösung auffordern.
Alles was er sagte, war ein direkter Befehl von oben. Korach stellte G"tt nicht in Frage; er unterstellte Mosche Rabenu, er habe viel alleine entschieden.
Die Torah verlangt sogar bei den Nichtjuden,
Eine der Noachidische Gebote [שֶׁבַע מִצְווֹת בְנֵי־נֹחַ]
(Gebot #7) ist das Aufstellen einer Autorität /על הדינים. רמב"ם הלכות מלכים פרק ט'
dass jede Gruppe Menschen Gesetze formuliert
Jiden müssen keine Gesetze formulieren. Das jüdische Gesetz, die Halacha [הֲלָכָה], hat G"tt bereits festgelegt.
und ein Gericht schafft. Die Torah entscheidet nicht die Form der Obrigkeit - eine Monarchie, eine Demokratie oder etwas Kommunistisches, die Wahl steht der Gruppe frei. Aber eine Obrigkeit wird verlangt. Weiter verlangt die Torah, dass man das Gericht und die gesetzgebende Legislative nicht verflucht.
Das Sefer HaChinuch
Englisch
Hebräisch
erlaubt sich, bei jeder Mizwa, bei jedem Befehl G"ttes, einen möglichen Grund dieser Mizwa anzugeben.
Hier
Mizwa 71:
בעל ספר החינוך (מצוה עא) מנמק את האיסור שאין לקלל נשיא:
משרשי המצוה, לפי שאי אפשר לישוב בני אדם מבלי שיעשו אחד מביניהם ראש על האחרים לעשות מצותו ולקיים גזרותיו, מפני שדעות בני אדם חלוקין זה מזה ולא יסכימו כולם לעולם לדעת אחת לעשות דבר מכל הדברים, ומתוך כך יצא מביניהם הביטול והאסיפה בפעולות, ועל כן צריכין לקבל דעת אחד מהם אם טוב ואם רע, למען יצלחו ויעסקו בעסקו של עולם, פעם ימצא בעצתו וחפצו תועלת רב ופעם ההיפך, וכל זה טוב מן המחלוקת שגורם ביטול גמור. ומאחר שהממונה לראש סיבה אל התועלת שאמרנו, הן שהוא גדול להדריכנו בדרכי הדת או גדול במלכות לשמור איש מרעהו שתקיף ממנו, ראוי הדבר וכשר שלא נקל בכבודו, וגם שלא לקללו אפילו שלא בפניו, וכל שכן בפני עדים, כדי שלא נבוא מתוך כך לחלוק עמו, לפי שההרגל הרע שאדם מרגיל עצמו בינו לבין עצמו הוא סוף מעשהו, והמחלוקת עליו כבר אמרנו ההפסד הנמצא בשבילו.
https://www.sefaria.org.il/Sefer_HaChinukh.71.2?lang=he&with=all&lang2=he
Der Autor des Buches der Bildung (Mitzvah 71) begründet das Verbot, einen Anführer (Nassi = נָשִׂיא) zu verfluchen:
Aus den Wurzeln des Gebots geht hervor, dass es für die Ansiedlung von Menschen unmöglich ist, ohne dass einer von ihnen über die anderen gestellt wird, um seinen Befehl zu befolgen und seine Verordnungen zu erfüllen. Da die Meinungen der Menschen unterschiedlich sind und sie sich niemals alle auf eine Meinung einigen können – nämlich, eine Sache unter den vielen Dingen zu tun. Und die Folge davon wird Müßiggang und Unterlassung sein. Und deshalb müssen sie die Meinung eines von ihnen akzeptieren – ob sie nun gut oder schlecht ist –, damit sie erfolgreich sein und sich an den Geschäften der Welt beteiligen können und manchmal großen Nutzen aus seinem Willen und Rat ziehen, und manchmal auch [finden] das Gegenteil. Und das alles ist besser als Meinungsverschiedenheiten, die zu völligem Nichtstun führen. Und da derjenige, der zum Oberhaupt ernannt wurde, der Grund für den Nutzen ist, den wir gesagt haben – ob er groß darin ist, uns auf dem Weg der Religion zu führen, oder ob er groß im Königreich ist, um einen Mann vor seinem Nachbarn zu beschützen, der mächtiger ist als er – Es ist angemessen und angemessen, dass wir seine Ehre nicht auf die leichte Schulter nehmen und ihn auch nicht verfluchen. [Wir sollten dies nicht tun], auch nicht vor ihm, und schon gar nicht vor Zeugen; als eine schlechte Angewohnheit, die sich ein Mensch selbst aneignet und die am Ende zu seiner Handlung [in der Öffentlichkeit] wird. Und wir haben bereits über den großen Verlust gesprochen, der durch Meinungsverschiedenheiten entsteht. (Siehe auch Bamidbar Rabbah 18.)
erklärt er, dass jedes Land, jede Stadt gemeinsame Projekte verlangt. Früher war es evt. das Bauen eines Wasserviaduktes um die Wasserzufuhr zu sichern, heutzutage z.B. das Bauen eines Stromwerkes usw. Ohne jegliche Führung werde es immer Streit geben, welche der Verwirklichung dieser lebenswichtigen Projekte im Weg stehen werde. So muss sich jede Gruppe auf irgendeine Regierungsform entscheiden, welche dann alles Unverzichtbare durchsetzt. Somit braucht es eine Obrigkeit, auch wenn man sich bewusst sei, dass sie auch Fehler mit sich bringe. Denn das Positive überwiege praktisch immer. Und so ist es angebracht, dieser Obrigkeit den nötigen Respekt entgegenzubringen und sie nicht zu verfluchen.
Nun, zurück zu Korach.
Mosche Rabenu hatte viele Stellen verteilt. Hätte Mosche Rabenu die Auswahl der Eingesetzten alleine entschieden, so wäre es schwer gewesen, irgendeine Logik in der Wahl jener und dem Ausscheiden anderer zu finden. Jedoch war alles von oben entschieden worden! Wer von IHM Antworten verlangt, nimmt die Gefahr, dass ER ihn zu sich ruft, um ihm alles zu erklären... So war die erste Behauptung von Korach, Mosche Rabenu habe alleine entschieden, er habe persönlich die Wahl gemacht.
Weiter spielte Korach, als sei er ein Idealist, ein Demokrat und nehme sich der Allgemeinheit an: כִּי כָל הָעֵדָה כֻּלָּם קְדֹשִׁים וּבְתוֹכָם השם – die ganze Gemeinde, alle seien heilig, mit allen habe ER gesprochen. Raschi erklärt aber, was tatsächlich im Herzen von Korach geschehen war. Ein Cousin von ihm, Elizafon [אֱלִיצָפָן] hatte einen angesehenen Posten bekommen[9]. Nun war Korach aufgeregt. Korach's Vater Jis‘har [יִזְהָר] war älter als Elizafon's Vater Usi'el [עֻזִּיאֵל]6Sch’mot, Exodus,
2. Buch Mose 6,18-22 . So fühlte sich Korach gedemütigt. Hätte er jedoch dieses persönliche Problem auf den Tisch gebracht, hätte ihm niemand geholfen. So spielte er sich als Kämpfer der Allgemeinheit auf und erreichte tatsächlich, dass viele sich hinter ihn stellten.
Wie bereits gesagt, waren Korach's Gefühle vor allem deshalb falsch, da es sich um SEINE Entscheide handelte und nicht um die von Mosche. Weiter war Korach von seinem Neid so weit geblendet, dass er nicht sah, wie absurd sein Vorliegen war. Denn wenn Korach der Meinung war, man müsse streng gemäß der Reihenfolge im Stammbaum entscheiden, weshalb störte ihn nicht auch, dass Elizafon einen älteren Bruder Mischa'el [מִישָׁאֵל] hatte? Und dass sein Großvater Kehat [קְהָת] der zweite Sohn von Levi [לֵוִי] war und sein älterer Bruder Gerschon [גֵּרְשׁוֹן] übergangen worden war? Und Levi der dritte Sohn von Stammvater Jakov [יַעֲקֹב] war und vor seine älteren Brüder Re'uben [רְאוּבֵן] und Schimon [שִׁמְעוֹן] gestellt wurde?7Sch’mot, Exodus,
2. Buch Mose 6,14-24 Wie kann man den Fokus auf einen so kleinen Teil der Geschehnisse verkleinern und das große, ganze Bild einfach ignorieren?
Aber dies ist die Kraft des Neides, es macht blind.
Kluge Menschen behaupten plötzlich Irrsinniges. Es tönt vielleicht gut. Aber nach einer kurzen Untersuchung trifft man bald auf den Neid, welcher die Wahrheit so verdreht.
Mosche Rabenu seinerseits suchte einige Male den Dialog, wurde jedoch immer wieder abgewiesen. Zu aller Letzt sagte Mosche, dass HASCHEM nun zeigen werde, ob Mosche aus eigener Initiative gehandelt habe oder ob er ein Bote G"TTES gewesen sei. Sollten seine Kontrahenten einen natürlichen Tod sterben, so habe er alleine entschieden. Nur falls ER etwas gänzlich neuartiges erschaffen werde und die Erde ihren Mund öffnen werde, um sie zu verschlingen, nur dann sei erwiesen, dass Mosche ein Bote von IHM gewesen sei.8BaMidbar, Numeri,
4. Buch Mose 16,28-30
Normal wird gelernt, dass falls Mosche im Unrecht gestanden wäre, dass dann seine Kontrahenten irgendwann einmal einen natürlichen Tod gestorben wären und zwar so, wie jeder andere Sterbliche auch. Der Rebbe von Kozk, Reb Menachem Mendl Morgenstern selig erklärt jedoch, dass auch falls Korach gerecht gewesen wäre und Mosche falsch gehandelt hätte – Korach an Ort und Stelle (an einem natürlichen Tod) gestorben wäre! Denn wer sich gegen die Obrigkeit stellt, muss getötet werden, er stellt die Allgemeinheit in Gefahr. So wäre der Tod von Korach noch kein Beweis gewesen, dass Mosche richtig gehandelt hatte. Man rebelliert nicht gegen das Gesetz, auch wenn die Exekutive Fehler begangen hat!
Um zu beweisen, dass Mosche tatsächlich unbefangen gewesen war, musste Korach an einem übernatürlichen Tod sterben.
Die Moral von dieser Story: Ist man z.B. mit dem Stadtrabbiner oder mit seiner Gemeinde nicht zufrieden, so ist es gestattet die Gemeinde zu wechseln und in eine andere Stadt zu ziehen. Auch ist es gestattet, sich persönlich an die Führung zu wenden und anständig um eine Erklärung zu bitten.
In unserem Fall hätte Korach Mosche fragen können, weshalb er Elizafon vor ihn gestellt hatte. Mosche Rabenu's Antwort wäre dann gewesen, dass er die falsche Adresse für Reklamationen sei. Alle Anregungen und Wünsche seien direkt zum Himmel zu senden. Hätte diese Antwort Korach nicht überzeugt, hätte er die Wüste verlassen können und in einem der umliegenden Länder um Asyl beten können. (Oft wohnten Jiden zwischen Nichtjuden.) Korach's Entscheid, eine Rebellion zu organisieren, war sein Unglück.
שַׁבַּת שָׁלוֹם וּמְבֹרָךְ
Schabbat Schalom Um’worach
Einen Friedvollen und gesegneten Sabbat