Sch'mini - Biester, fremdes Feuer und rote Kuh
Unsere Weisen erklären uns, dass uns diese Tiere wegen ihrer Grausamkeit verboten sind – wir glauben, dass wir die Natur der Tiere, die wir essen, verinnerlichen, und um dies zu verhindern, sind uns diese Tiere verboten. In diesem Zusammenhang ist es möglich, die sprachliche Beziehung zwischen "Raubtier" (טוֹרֵף = toref) und "unkoscher" (טְרֵיפָה = t‘reifah) zu betonen – das heißt, es ist verboten, ein Tier zu essen, das andere Tiere jagt und grausam umbringt (טְרִיפָה = t’rifah)
Was ist dieses "fremde Feuer", das die Söhne von Ahron HaCohen tötete? Dies wird seit Tausenden von Jahren von Kommentatoren und Rabbinern diskutiert. Hier ist eine Erklärung von vielen – die von Rabbi Schimschon Raphael Hirsch: Sie folgten der Emotion und nicht nach dem Intellekt. Mit anderen Worten, es gibt natürlich einen Ort, an dem man "BeOrot" ist, aber wir müssen auch wissen, wie man "Bekelim" ist und Tora und Mizwot innerhalb von Hingabe und Genauigkeit befolgen – und nicht unbedingt aus Begeisterung.
Wie Rabbi Schimschon Raphael Hirsch schreibt:
Nicht das dunkle Reich der Seelenerregung und Vorstellungskraft, sondern ein klarer Geist und ein scharfer und ernüchternder Geist, der für alle Handlungen der Gebote des Schöpfers notwendig ist. Die Söhne Aharons starben an der Tatsache, dass sie der Erregung ihres Herzens folgten, daher die Lektion für alle zukünftigen Cohanim und alle Lehrenden in Israel: Lernt nicht, was ihr Herz ihnen sagt, und habt keine falsche und fehlgeleitete Vorstellungskraft.
In diesem Jahr wird zu Paraschat Shmini auch der Abschnitt über die rote Kuh gelesen (weil der Schabbat vor dem Schabbat von Rosch Chodesch Nissan fällt).
Es handelt sich hierbei um ein Chok [חוֹק], also eine Mitzwah [מִצְוָוה], die wir logisch nicht erfassen können. Und dafka [דַּוְוקָא = trotz gegenteiliger Erwartungen] deswegen sind diese Mitzwah so hoch angesehen, denn sie zeigen von einem spirituellen hohen Niveau – wir praktizieren sie nur wegen der Emunah [אֱמוּנָה], wegen des Glaubens. Daher folgt auf die Worte rote Kuh das Wort t‘mimah [תְּמִימָה] – also unschuldiger, reiner Glauben.
Ich wünsche allen Lesern, dass Sie die Tugenden koscherer Lebensmittel für koscheres Verhalten verinnerlichen, dass Sie wissen, wie Sie vor Esch S`ara (אֵשׁ זָרָה = fremden Feuer) vorsichtig sein müssen und dass Sie in einem unschuldigen Glauben leben werden.
שַׁבַּת שָׁלוֹם וּמְבֹרָךְ
Schabbat Schalom Um’worach
Einen Friedvollen und gesegneten Sabbat