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Der Wochenabschnitt
שְׁמוֹת
Sch'mot

Aktuelle Themen zur Wöchentlichen Parascha, aus Jerusalem der Heiligen Stadt, ת"ו


In der Parsche1פָּרָשָׁה
Wochenabschnitt
von dieser Woche lernen wir zuerst, wie Jiden in Ägypten unterdrückt wurden und danach lernen wir, wie HASCHEM die Erlösung einleitete.

Interessanterweise sehen wir Parallelen zwischen dem Leiden, welches uns Pharao2פַּרְעֹה zugefügt hat zu den Leiden, mit denen uns z.B. Hitler und Stalin unterdrückt haben. Denn als Moische Rabenu3מֹשֶׁה רַבֵּנוּ das erste Mal Pharao auffordert, die Jiden ziehen zu lassen, da beklagen sich bei Moische Rabenu einige Jiden, dass er Pharao einen Vorwand in die Hand spiele, noch mehr Jiden umzubringen.

”וַיֹּאמְר֣וּ אֲלֵהֶ֔ם יֵ֧רֶא יְ-הֹ-וָ֛-ה עֲלֵיכֶ֖ם וְיִשְׁפֹּ֑ט אֲשֶׁ֧ר הִבְאַשְׁתֶּ֣ם אֶת־רֵיחֵ֗נוּ בְּעֵינֵ֤י פַרְעֹה֙ וּבְעֵינֵ֣י עֲבָדָ֔יו לָֽתֶת־חֶ֥רֶב בְּיָדָ֖ם לְהׇרְגֵֽנוּ׃“

(שמות ה' כ"א)

„Und sie sprachen zu ihnen: HaSchem sehe auf euch und richte! Die ihr faul gemacht unseren Geruch in den Augen Pharaos und in den Augen seiner Knechte, dass ihr ein Schwert gebt ihnen in die Hand, uns zu töten.”

(Sch’mot, Exodus, 2.Buch Mose 5 21)

Von dieser Befürchtung sehen wir, dass alle Gräueltaten der Ägypter unter irgendeinem Vorwand eines gut aussehenden Gesetzes vollbracht wurden. Denn hätten sie auch grundlos Jiden umgebracht, so wäre ihre Befürchtung nicht richtig.4Ramban [Nachmanides]
Schmois 1 10

Die Alten und die Invaliden wurden von Hitler mit dem Vorwand hingerichtet, dass das Land zu wenige Ressourcen für Unproduktive habe. Das Erziehen von Kindern an den Glauben GOTTES sei ein Verrat am Land, behauptete Stalin.

Pharao nutzte auch die Salami-taktik und ging stufenweise vor. Zuerst erhob er eine Touristensteuer. Tönt human und ist ethisch vertretbar. Zwar war die Staatskasse randvoll wenn nicht sogar übervoll, hatten doch eben diese Touristen/diese Jiden die Ägypter vom Hungertod bewahrt und eben dieser Josef hatte das ganze Geld der ganzen Umgebung dem Pharao eingebracht und somit war diese Steuer total überflüssig und undankbar – aber das Gesetz der Touristensteuer kam in der damaligen UNO gut an, die Gemeinheit konnte abgeleugnet werden.
So steht auch:
וַיָּשִׂימוּ עָלָיו שָׂרֵי מִסִּים לְמַעַן עַנֹּתוֹ בְּסִבְלֹתָם (שמות א' י"א)
Und sie setzten über dasselbe Meister der Fronen, um es zu drücken durch ihre Lastarbeiten;
(Sch’mot, Exodus, 2.Buch Mose 1 11)
das Ziel der Steuer war lediglich, um sie zu plagen. Die Staatskasse war voll.

Der nächste Schritt war dann von den Hebammen zu verlangen, alle männlichen Kinder während der Geburt umzubringen, damit es selbst die gebärenden Mütter nicht merken.

Als die jüdischen Hebammen nicht kooperierten, sandte Pharao keine Polizisten, um die jüdischen Kinder in den Nil zu werfen, dies wäre ja ein internationaler Skandal gewesen. Stattdessen schickte er das Volk.

”וַיְצַ֣ו פַּרְעֹ֔ה לְכׇל־עַמּ֖וֹ לֵאמֹ֑ר כׇּל־הַבֵּ֣ן הַיִּלּ֗וֹד הַיְאֹ֙רָה֙ תַּשְׁלִיכֻ֔הוּ וְכׇל־הַבַּ֖ת תְּחַיּֽוּן׃ “

(שמות א' כ"ב)

„Da gebot Pharao seinem ganzen Volk also: Jeglichen neugeborenen Sohn sollet ihr in den Fluss werfen, aber jegliche Tochter erhaltet am Leben. ”

(Sch’mot, Exodus, 2.Buch Mose 1 22)

Pharao beauftragte das Volk, diese Schandtat zu vollziehen. Wenn danach die jüdischen Eltern die Mörder beim ägyptischen Gericht einklagten, dann verlangten die Richter Zeugen. (Und vielleicht glaubten die Richter den falschen Zeugen, die den Mördern falsche Alibis gaben.)

Gehen wir zu unserem Retter, Moische Rabenu. Die Torah erzählt uns einiges über ihn, damit wir eine Ahnung davon bekommen, weshalb HASCHEM ihn zum Retter erkoren hat.

Sobald Moische erwachsen geworden war, probierte er seinen jüdischen Brüdern die Arbeit zu erleichtern. Als er sah, dass ein Ägypter speziell gemein war, da brachte sich Moische Rabenu in Lebensgefahr und tötete diesen Burschen.6Schmois 2, 11-12 So sieht man, dass Moische sich seinen Brüdern annahm, sobald sie von Nichtjuden unterdrückt wurden.

Anderntags sah er, wie zwei Jiden sich prügeln wollten und fragte denjenigen, welchen als erster seine Hand aufgehoben hatte: לָמָּה תַכֶּה רֵעֶךָ – weshalb schlägst du deinen Bruder?!7Schmois 2, 13 Dieser antwortete frech und ging noch zusätzlich zu Pharao und verpfiff Moische Rabenu!

Wir sehen also, dass Moische auch dann eingreift und sich in Gefahr bringt, wenn zwei Glaubensbrüder miteinander streiten.

Anschliessend gelingt Moische die Flucht und er kommt nach Midjon8מִדְיָן. Dort sind die männlichen Hirten gemein zu den Töchtern von Jissro9יִתְרוֹ. Wiederum handelt Moische Rabenu und hilft dem schwächeren Geschlecht.9Schmois 2 17 Moische sitzt also nicht tatenlos herum, auch wenn sich Nichtjuden miteinander streiten.

Im Midrasch10Geschichten, die jahrhundertelang mündlich weitergegeben wurden und nicht in der Torah stehen. wird erzählt, dass Moische Rabenu die Schafherde von seinem Schwiegervater Jissro hütete. Eines Tages rannte ein junges Schaf davon. Moische rannte ihm lange nach, bis das Schäfchen eine Wasserstelle gefunden hatte und schnell anfing zu trinken. Moische hatte solches Erbarmen mit dem verdursteten Schäfchen, dass er es nach dem Trinken auf seinen Achseln zur Herde zurückbrachte. Also nahm sich Moische auch den Tieren an.

 
 

 

Gut Schabbes
Moische Bollag

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20. Tewet 5783, 13. Januar 2023,

 

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