Diese Woche lernen wir von sieben der zehn Strafen, die Pharao und die Ägypter erhielten, bis sie die Jiden endlich ziehen ließen.
Unsere Frage ist, ob die Reihenfolge nach irgendeinem Plan und mit irgendeinem Grund erfolgt war oder ob die Reihenfolge willkürlich war und somit z.B. die dritte Strafe auch vor der zweiten hätte sein können?
Da HASCHEM uneingeschränktes Wissen und uneingeschränktes Können besitzt, darf man annehmen, dass bei IHM nichts willkürlich geschieht. Die folgende Erklärung tönt logisch.
Laut dem Midrasch1Geschichten, die jahrhundertelang mündlich weitergegeben wurden und nicht in der Torah stehen. geschah folgendes:
Als Moische Rabejnu2מֹשֶׁה רַבֵּנוּ das erste Mal zu Pharao kam und im Name des jüdischen Gottes verlangte, dass die Jiden für ein paar Tage aus Ägypten ausziehen und IHN in der Wüste dienen sollen. Pharao habe dann so etwas wie ein Telefonbuch, einen Index aller ihm bekannten Götzen geöffnet und nach einer kurzen Kontrolle frech geantwortet, dass ihm dieser jüdische Gott unbekannt sei und er deshalb dieser Bitte keine Folge leisten werde.
Somit sandte GOTT dem Pharao gewissermaßen seine Visitenkarte, ER stellte sich ihm vor. ICH beherrsche alles
Vor dem viel später Erscheinen des Christentums und des Islam glaubte praktisch die ganze Menschheit an viele Götter, an viele Kräfte, die untereinander streiten sollten. Ein Gott der Sonne, einer der Dunkelheit usw.
, von ganz unten bis ganz oben. Das Tiefste auf der Erdoberfläche ist das Wasser. Somit zeigte ER, dass er auf das Wasser herrscht, indem ER es während sieben Tagen zu Blut werden ließ. Danach zeigte ER, dass ER auch auf die Lebewesen des Wassers herrscht, indem ER unzählige Frösche aus dem Wasser ins Landesinnere schickte, welche alle nach sieben Tagen ohne einsehbaren Grund starben.
ER schreitete weiter nach oben, zur Erdoberfläche selbst und ließ die oberste Schicht der Erde zu Mücken, Zecken, Läusen und anderen Blut trinkenden Geziefer verwandeln.
Nun kamen die Tiere der Erdoberfläche an die Reihe. Unzählige wilde Tiere, welche sonst in der Wildnis leben und nicht in bewohntes Gebiet eindringen, waren für exakt sieben Tagen Touristen in den Städten und machten in diesen Tagen keine Diät.
Die Frösche der zweiten Plage waren nach sieben Tagen einfach gestorben und verursachten einen riesigen Gestank. Wären die wilden Tiere einfach gestorben, dann hätten die Ägypter einen Nutzen davon gezogen, sie hätten die Felle zu Leder produzieren können. So ließ ER die wilden Tiere nicht sterben, sondern sie verschwanden nach den sieben Tagen wieder in der Wildnis.
Also herrscht ER auch auf die Tiere der Erdoberfläche.
ER herrscht aber nicht nur auf die großen Tiere, ER herrscht auch auf die Bazillen und Krankheiten der Welt. Alle Tiere, welche nicht in einem Stall standen, erkrankten und verstarben an dem von Moische Rabejnu angekündigten Zeitpunkt.
ER herrscht nicht nur auf die Krankheiten der Tiere, ER herrscht auch auf die Krankheiten der Menschen. Sieben Tage leideten die Ägypter an Aussätzen, sie mussten sich sieben Tage lang kratzen.
ER herrscht auch auf die Luft und lässt es sieben Tage hageln.
Ein ganz spezieller Hagel. Die Torah erzählt, dass וְאֵשׁ מִתְלַקַּחַת בְּתוֹךְ הַבָּרָד – im Hagelinneren habe ein Feuer gebrannt. Übrigens, laut dem Midrasch, fiel der Hagel nur auf freiliegendes Gebiet. Auf Häuser und Scheunen fiel kein Hagel!
Und auch auf die Lebewesen der Luft – sieben Tage Heuschrecken.
Laut dem Midrasch verschwanden sogar diese Heuschrecken, welche die Ägypter eingesammelt und für den späteren Verzehr eingelagert hatten.
ER entscheidet auch, was mit den Gestirnen geschehen soll und lässt sechs Tage die Dunkelheit walten.
Der siebte Tag Dunkelheit wurde von IHM später eingesetzt. Als die Ägypter den bereits ausgezogenen Jiden nachrannten, in der Nacht vor dem Spalten des Roten Meeres, in dieser Nacht war es wiederum stockdunkel.
Nachdem ER sein Walten von unten bis oben vorgestellt hat, zeigte ER mit der letzten Plage, mit dem Sterben der Erstgeborenen, dass ER alle Geheimnisse kennt. Da viele ägyptische Frauen ihren Männern untreu gewesen waren, gab es oft, dass eine Frau einige Erstgeborene unter ihren Kindern hatte. Und zwar Erstgeborene des Vaters.
Ein normal Sterblicher kann auf der Straße nicht erkennen, wer Erstgeborener ist und wer nicht. Als nun alle Erstgeborenen in der von Moische Rabejnu angekündigten Sekunde verstarben, war SEIN Allwissen bewiesen.
Wenn wir von dem uneingeschränkten Wissen & Können von unserem GOTT lernen, sollten wir dies zu Herzen nehmen. Oft entscheidet ER, dass wir auch schwere Zeiten durchgehen müssen. Dann sollte unser Glauben an sein Allwissen, sein Allkönnen und unser Glauben, dass ER ein Guter ist und nur unser Bestes will, beruhigen. Leicht gesagt, schwer zu erfüllen, stimmt aber trotzdem!>