B’Chukotaj [In meinen Satzungen]
wenn ihr tut, ist es ein Traum!
Der Wochenabschnitt B'Chukotaj:
- Können gute Menschen bestraft und schlechte belohnt werden? Nach Ansicht dieses Wochenabschnitts - nicht.
- Oder? Was sagt dazu der Chafez Chaim und eine Ohrfeige, die kein geringerer als Napoleon erhielt?
- Und warum glaubt sowohl der Targum Jonathan als auch der RambaM, dass die erwähnten Mizwot “nur” Sozialgesetze sind?
Wenn Ihr wollt, ist es kein Traum - wenn nicht, ein Albtraum
Eine ganze Reihe von Belohnungen gibt HaSchem für das Halten seiner Gebote - und eine Litanei an Strafen für das Nicht-Halten.
Später hat Theodor Herzl diesen Gedanken in einer oft zitierten Maxime des Zionismus übersetzt: „Wenn Ihr wollt, ist es kein Traum.“ⓘאִם תִּרצוּ אֵין זוֹ אַגָּדָה
Im tirzu ejn so Aggadah (Der zweite Teil des Satzes wird seltener zitiert: „Wenn Ihr aber nicht wollt, dann bleibt es ein Traum.“)
Zurück zu unserem Wochenabschnitt: wenn wir tatsächlich für das Einhalten derMizwotⓘמִצְוָוה
Mizwah - Gebot,
plural: מִצְווֹת belohnt werden, und zwar noch zu Lebzeiten (mit Regen, Bäume und Felder voller Früchte usw.), und für das Nicht-Einhalten der Mizwot bestraft werden, wie erklärt sich dann Ijobⓘאִיּוֹב
Hiob, der trotz seines fast makellosen Verhalten und Einhalten der Mizwot an einem Tag alle seine Kinder verliert, und viel leidet?
Und wie צַדִּיק וְרַע לוֹ - רָשַׁע וְטוֹב לוֹ [Zaddik w’ra‘ lo – Rascha’ w’tow lo] - ein Zaddikⓘצַדִּיק
Gerechter, dem es schlecht geht vs. ein Bösartiger, dem es gut geht? Talmud (Brachot 7a)
In anderen Worten: Warum leiden gute Menschen, und warum geht es schlechten Menschen gut?
Dazu gibt der Chafez Chaim die folgende Antwort:
Als er einen seiner Schüler fragte, wie es ihm geht, antwortete der Schüler: „Mein Leben ist derzeit schlecht“. Der Chafez Chaim sprang auf, und sagte: „חַס וְחָלִילָהⓘChas we-chalilah
G’tt behüte! Bitte benutze dieses Wort (schlecht) nicht! Das ist 'חִלּוּל הⓘChillul Haschem
Blasphemie! Sage ‚bitter‘, aber nicht dieses Wort!“ Der Schüler war etwas verwundert, und fragte: „Was ist der Unterschied?“
Darauf antwortete der Chafetz Chaim: „Eine Medizin tut einem gut, sie kann aber bitter schmecken.“
Eine ähnliche Antwort gibt Rabbiner Jakob Galinsky sz”l, wo er von der Ohrfeige, die Napoleon Bonaparte (Kaiser von Frankreich und Eroberer von Europa) erhalten hat, erzählt:
Um die Stimmung in einer Stadt Russlands, die er erobern wollten, zu erfahren, verkleidete sich Napoleon und einer seiner Offiziere als russische Soldaten. In einer Taverne erkannte ein russischer Soldat Napoleon. Der französische Offizier befiehl Napoleon daraufhin, eine Karaffe Wodka zu holen, und als dieser ausrutschte und die Karaffe zerbrach - gab der Offizier Napoleon eine schallende Ohrfeige. Das beruhigte die russischen Soldaten: Hätte es sich wirklich um Napoleon gehalten, hätte er sich doch bestimmt nicht so schikanieren lassen.
Draußen entschuldigte sich der französische Offizier: „Verzeiht mir, Eure Majestät, dass ich es gewagt habe, Euch zu ohrfeigen…“ Napoleon antwortete: „Für diese Ohrfeige bekommst du einen Orden! Hättest du es nicht gemacht, wären wir beide jetzt schon tot!“
Um welche Art von Gesetzen handelt es sich hier?
Nach Targum Jonathan ben Usiel handelt es sich um דִּינִיםⓘDinnim:
also Sozialgesetze (בֵּין אָדָם לַחֲבֵרוֹ/bejn Adam leChawero/ zwischenmenschlich - im Gegensatz zu Gesetze Haschem gegenüber (בֵּין אָדָם לַמָּקוֹם/bejn Adam laMakom, zwischen Mensch und HaSchem).
Er beruft sich dabei auf den RambaM, der in seinem Mischna-Kommentar (Peah 1:1) folgendes sagt:
- Mizwot, die bejn Adam laMakom sind - werden in HaOlam HaBa ⓘהָעוֹלָם הַבָּא
der nächsten Welt belohnt. - Mizwot, die bejn Adam leChawero sind - werden in HaOlam HaSe ⓘהָעוֹלָם הַזֶּה
dieser Welt belohnt.
Folglich muss es sich um zwischenmenschliche Mizwot handeln.
Dies ist der letzte Wochenabschnitt des 3. Buch Moses - ich wünsche daher allen Lesern das, was wir nach dem Lesen der Torah in der Synagoge sagen:
חֲזַק חֲזַק וְנִתְחַזֵּק
Chasak Chasak W’Nitchasek
Sei stark, sei stark und lass uns gestärkt sein