Ekew: Deswegen
Der Name unseres Wochenabschnittes heißt Ekewⓘעֵקֶב
deswegen.
- Welche Frage beantwortet er?
- Was ist HaSchems Antwort auf die - leider sehr aktuelle - Frage „Zu zahlreich sind mir diese Völker“ (die dem Volk Israel feindlich gesinnt sind)?
- Warum muss man erst essen UND satt werden, bevor man segnet?
Deswegen ist die Antwort - aber was ist die Frage?
EKEWⓘעֵקֶב BEDEUTET „deswegen“.
Auf welches „warum“ antwortet dies?
Unsere Verpflichtung aus dem Heiligen Bund mit HaSchem verpflichtet uns, den Einzelheiten der Awodat HaSchemⓘ'עֲבוֹדַת ה
Gottes Werk sorgfältige Aufmerksamkeit zu schenken.
- WEGEN dieser Aufmerksamkeit werden wir präsent und empfänglich für den Segen.
- WEGEN unser Bewusstseins, dass HaSchem aus dem Mittelpunkt aller Dinge strahlt, können wir diesen Segen wirklich erfahren.
Hier gibt es eine „Catch“: Wie Rav Kook feststellt, können wir die Größe der Torah nicht vollständig erfassen. Sie ist ein göttliches Geschenk von unermesslichem Wert. In dieser Welt fällt es uns leichter, materielle Gaben zu schätzen. Erst in der zukünftigen Welt werden wir den ewigen Wert der Torah richtig wertschätzen.
Mehr dazu, wie wir diese Hakarat Hatowⓘהַכָּרַת הַטּוֹב
wörtlich: Die Anerkennung des Guten,
gemeint: Dankbarkeit trotzdem zum Ausdruck bringen kann - gleich.
Von Feinden umzingelt?
So war es damals, und so ist es heute.
Nichts selbstverständlich nehmen
Dazu ein Bericht einer religiösen Frau:
„Ich hatte einmal eine schlimme Lebensmittelvergiftung. Selbst nachdem ich das Schlimmste überstanden hatte, hatte ich eine Woche lang keinen Appetit. Als mein Hunger und meine Fähigkeit, Essen zu genießen, endlich zurückkehrten, fühlte es sich wie ein Wunder an. Seitdem habe ich den Segen meines Appetits nicht mehr als selbstverständlich betrachtet. Hätte ich ohne die Lebensmittelvergiftung jemals den Segen des Appetits verstanden?“
Erst jetzt wird klar, warum die Reihenfolge Essen, Satt werden und dann Segnen ist.
Wir haben oft erst die הַכָּרַת הַטּוֹב, wenn wir etwas, was wir selbstverständlich sehen, verlieren. Ein Rabbiner erzählte zu Corona-Zeiten über das Atmen - erst, als ein Bekannter von ihm Corona-bedingt künstlich beatmet werden musste, erkannte er, wie wenig selbstverständlich dieses von HaSchem uns gegebene Privileg ist.
Zurück zum Essen: Wir haben oben durch Rav Kook festgestellt, dass wir die Größe der Torah nicht vollständig erfassen können.
Dazu sagt der ARI z”l : „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von allem, was von Gott kommt“ (D’warim, Deuteronomy, 5.Buch Moses 8:3). Das bedeutet, dass auch die Seele vom Brot lebt.
In anderen Worten: Die Größe der Torah können wir vielleicht nicht vollständig erfassen, jedoch sehen wir in jeder Kleinigkeit, die aber in Wirklichkeit lebensnotwendig ist (Luft zum Atmen, Wasser, Brot) die Größe der Schöpfung.