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Der Wochenabschnitt
הַאֲזִינוּ
Ha'asinu

Aktuelle Themen zur Wöchentlichen Parascha, aus Jerusalem der Heiligen Stadt, ת"ו


Ha'asinu: Hört, hört (und betet und lernt)

Unser Wochenabschnitt wird kurz nach Rosch HaSchanahרֹאשׁ הַשָּׁנָה gelesen:

 

 

Hört!

”הַאֲזִ֥ינוּ הַשָּׁמַ֖יִם וַאֲדַבֵּ֑רָה
            וְתִשְׁמַ֥ע הָאָ֖רֶץ אִמְרֵי־פִֽי׃
יַעֲרֹ֤ף כַּמָּטָר֙ לִקְחִ֔י
            תִּזַּ֥ל כַּטַּ֖ל אִמְרָתִ֑י
כִּשְׂעִירִ֣ם עֲלֵי־דֶ֔שֶׁא
            וְכִרְבִיבִ֖ים עֲלֵי־עֵֽשֶׂב׃
כִּ֛י שֵׁ֥ם יְהֹוָ֖ה אֶקְרָ֑א
            הָב֥וּ גֹ֖דֶל לֵאלֹהֵֽינוּ׃“

(דברים ל"ב א'-ג')

„Horcht auf, ihr Himmel, und ich will reden;
         -  und es höre die Erde die Worte meines Mundes.
Lass herabstürzen wie Regen meine Lehre,
         -  fließe wie Tau meine Rede,
wie Regenschauer aufs Grüne,
         -  und wie Güsse auf das Gras.
Denn den Namen von HaSchem rufe ich an:
         -  Gebet unserem Gott die Ehre!“

(D’warim, Deuteronomy, 5.Buch Moses, 32:1-3)

Rabbi Nathan von Brazlaw erklärt, dass die Zaddikim צַדִּיקִים
Gerechte
ihre hohen Ebenen nur durch persönliches Gebet erreichten. Sie beteten und flehten viel vor HaShem, dass sie es verdienen sollten, die Torah zu erfüllen.

Warum beteten sie für Torah Lernen? Weil die einzige Möglichkeit, den Jezer HaRa‘יֵצֶר הַרַע
Trieb zum Bösen
zu besiegen, die Verbindung von Gebet und Lernen der Torah ist
.

Der Grund ist Folgender: Wenn wir nur Torah Lernen, kann uns der Jezer HaRa’ dazu verleiten, sie "akademisch" zu lernen, abgetrennt von dem, was sie uns sagen will. Und wenn wir nur beten, dann kann uns der Jezer HaRa’ dazu verleiten, zu “egoistisch” zu beten, und unsere Bedürfnisse wichtiger zu nehmen als das Gebet (das wird oft als "Getränkemaschine-Gebet” bezeichnet - wir werfen eine "Gebets-Münze" ein, und erwarten, dass die Erfüllung unserer Bedürfnisse unten herauskommt).

Wenn wir aber Gebet und Torah-Lernen verbinden, dann hat der Jezer HaRa’ keine Chance, und dann fließt HaSchems Lehre “wie Regenschauer aufs Grüne, und wie Güsse auf das Gras” [כִּשְׂעִירִם עֲלֵי-דֶשֶׁא, וְכִרְבִיבִים עֲלֵי-עֵשֶׂב].

 

 

Singe!

Womit wir bei einer Methode angekommen sind, die Gebet und Torah-Lernen verbindet: Gesang. Die ganze Paraschah פָּרָשָׁה
Wochenabschnitt
Ha’asinu ist im Grunde genommen ein Lied, und zwar ein solches, dass Torah und T‘fillahתְּפִילָּה
Gebet
miteinander verbindet. Mosche Rabbenu machte aus der Torah (der Lehre) ein Lied, also eine T‘fillah.

>Rabbi Nachman von Brazlaw sieht in den fünf Büchern der T’hillimתְּהִלִּים
Psalmen
(die mit den fünf Büchern Moses korrespondieren) genau das - Lieder, die aus der Torah eine T‘fillah machen. Es ist auch bekannt, dass König David die T’hillim vertonte und sang.

Daher überrascht es nicht, dass es Brauch ist, in den Zehn Bußtagen zwischen Rosch HaSchanah und Jom Kippur, die durch diesen Schabbat eingeleitet werden, vermehrt T’hillim zu sagen.

Und Rabbi Nachman sagt weiter, dass - wenn wir unser Torah-Lernen mit Gebeten verbinden, wir unsere eigenen T’hillim schreiben - so kann jeder von uns ein kleiner König David sein!

Mögen wir alle es verdienen, während dieser Tage der T’schuwahתְּשׁוּבָה
Rückkehr (ein Korrekturprozess)
die Worte der Torah durch unsere eigenen Gebete in unser Herz aufzunehmen, und mögen wir alle für ein gutes, gesegnetes Jahr im Buch des Lebens versiegelt zu werden.

 
 

 

שַׁבַּת שָׁלוֹם וְשָׁנָה טוֹבָה
Schabbat Schalom V'Schanah Towah
Ein friedlicher Schabbat und ein gutes Neues Jahr

אַ גוט געבענשט יאָר
A gut gebenscht Jur (Yiddish)
Ein gesegnetes Neues Jahr

Benjamin Rosendahl

29. Elul 5784, 2 Oktober 2024

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