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Der Wochenabschnitt
וַיֵּרָא
WaJera

Aktuelle Themen zur Wöchentlichen Parascha, aus Jerusalem der Heiligen Stadt, ת"ו


Aus dem Wochenabschnitt WaJera: „…und (er) nahm das Messer, seinen Sohn zu schlachten“

Die Schilderung der Aqejdahעֲקֵידָה – Bindung,
עֲקֵידַת יִצְחַק
Aqejdat Jizchak
die Bindung Jizchaks
ist nichts für zarte Gemüter: HaSchem verlangt als Glaubensbeweis, dass Abraham Awinu seinen geliebten Sohn Jizchak, der ein großes Volk gründen soll, opfern soll.

 

 

1. Akt: Der Befehl

”וַיֹּ֡אמֶר קַח־נָ֠א אֶת־בִּנְךָ֨ אֶת־יְחִֽידְךָ֤ אֲשֶׁר־אָהַ֙בְתָּ֙ אֶת־יִצְחָ֔ק וְלֶ֨ךְ־לְךָ֔ אֶל־אֶ֖רֶץ הַמֹּרִיָּ֑ה וְהַעֲלֵ֤הוּ שָׁם֙ לְעֹלָ֔ה עַ֚ל אַחַ֣ד הֶֽהָרִ֔ים אֲשֶׁ֖ר אֹמַ֥ר אֵלֶֽיךָ׃“

(בראשית כ"ב ב')

„Und er sprach: Nimm doch deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, den Jizchak, und gehe hin in das Land Morijah, und bringe ihn dort zum Opfer auf einem der Berge, den ich dir ansagen werde.“

(B’reschit, Genesis, 1. Buch Moses 22:2)

Beim Lesen dieser Zeilen läuft es mir immer noch eiskalt den Rücken herunter. Abraham Awinu wird aufgefordert, seinen Sohn, der ihm und Sarah nach vielen Jahren geboren war, und dessen Nachkommen das Volk Israel sein sollte, zu opfern.

Aber warum wird Jizchak als „dein Sohn, der einzige, den du liebst, Jizchak“ bezeichnet?

Nach Raschi ist in diesen Zeilen der folgende Dialog versteckt:

Ohne mit dem Ewigen zu argumentieren (im Gegensatz zu der Zerstörung von S’domסְדֹם), nimmt Abraham Jizchak, und macht sich auf den Weg.

 

 

2. Akt: Hier bin ichl

”וַיְהִ֗י אַחַר֙ הַדְּבָרִ֣ים הָאֵ֔לֶּה וְהָ֣אֱלֹהִ֔ים נִסָּ֖ה אֶת־אַבְרָהָ֑ם וַיֹּ֣אמֶר אֵלָ֔יו אַבְרָהָ֖ם וַיֹּ֥אמֶר הִנֵּֽנִי׃“

(בראשית כ"ב א')

”וַיֹּ֨אמֶר יִצְחָ֜ק אֶל־אַבְרָהָ֤ם אָבִיו֙ וַיֹּ֣אמֶר אָבִ֔י וַיֹּ֖אמֶר הִנֵּֽנִי בְנִ֑י וַיֹּ֗אמֶר הִנֵּ֤ה הָאֵשׁ֙ וְהָ֣עֵצִ֔ים וְאַיֵּ֥ה הַשֶּׂ֖ה לְעֹלָֽה׃“

(בראשית כ"ב ז')

”וַיִּקְרָ֨א אֵלָ֜יו מַלְאַ֤ךְ יְהֹוָה֙ מִן־הַשָּׁמַ֔יִם וַיֹּ֖אמֶר אַבְרָהָ֣ם ׀ אַבְרָהָ֑ם וַיֹּ֖אמֶר הִנֵּֽנִי׃“

(בראשית כ"ב יא')

„Und es war nach diesen Begebenheiten, und es prüfte Gott den Awraham und sprach zu ihm: Awraham! Und er sprach: Hier bin ich.“

(B’reschit, Genesis, 1. Buch Moses 22:1)

„Und Jizchak sprach zu Awraham, seinem Vater, und sagte: Mein Vater! Und er sprach: Hier bin ich, mein Sohn.“

(B’reschit, Genesis, 1. Buch Moses 22:7)

„Da rief ein Engel von HaSchem vom Himmel ihm zu und sprach: Awraham! Awraham! Und er sprach: Hier bin ich.“

(B’reschit, Genesis, 1. Buch Moses 2211)

Dreimal sagt Abraham „Hinejni” (hier bin ich). Dazu gibt Rabbiner Benny Lau einen interessanten Chidduschחִדּוּשׁ
neuartige Interpretation,
wörtlich: Erneuerung;
Plural Chiddushim,
Hebräisch: חִדּוּשׁים
:

    Buch des Rabbiners Israel Meir Lau: אַל-תִּשְׁלַח יָדְךָ אֶל-הַנַּעַר  Strecke nicht deine Hand nach dem Knaben aus

    Buch des Rabbiners Israel Meir Lau:
    אַל-תִּשְׁלַח יָדְךָ אֶל-הַנַּעַר
    Strecke nicht deine Hand nach dem Knaben aus

  1. Beim ersten Mal antwortet Abraham HaSchem – „hier bin ich“ heißt, ich bin bereit, alles zu tun, was der Ewige von mir verlangt, auch seinen geliebten Sohn zu opfern. Es geht also um die Liebe zu HaSchem.
  2. Beim zweiten Mal fügt Abraham „mein Sohn“ hinzu – „hier bin ich“ heißt hier, ich - dein Vater - bin hier, um dich zu lieben und beschützen. Es geht also um die Liebe eines Vaters zu seinen Kindern.
  3. Beim dritten Mal will der Engel wissen, welche Liebe überwiegt. Und nachdem Abraham das erste „hier bin ich“ wiederholt, weiß der Engel, dass die Liebe zu HaSchem größer ist als die zu seinem eigenen Fleisch und Blut.

Und das war der Test! Nachdem Abraham ihn bestanden hat, sagt der Engel die Worte, die auch der Titel der Autobiographie von Benny Laus Vater, Rabbiner Israel Meir Lau, ist, der die Shoah überlebt hat, und später Oberrabbiner des Staates Israels wurde:

3. Akt: Wähle Leben, nicht Tod

”וַיֹּ֗אמֶר אַל־תִּשְׁלַ֤ח יָֽדְךָ֙ אֶל־הַנַּ֔עַר וְאַל־תַּ֥עַשׂ ל֖וֹ מְא֑וּמָה כִּ֣י ׀ עַתָּ֣ה יָדַ֗עְתִּי כִּֽי־יְרֵ֤א אֱלֹהִים֙ אַ֔תָּה וְלֹ֥א חָשַׂ֛כְתָּ אֶת־בִּנְךָ֥ אֶת־יְחִידְךָ֖ מִמֶּֽנִּי׃“

(בראשית כ"ב י"ב)

„Und er sprach: Strecke nicht deine Hand nach dem Knaben aus, und tue ihm nicht das Geringste. Denn nun weiß ich, dass du gottesfürchtig bist; denn du hast mir nicht verweigert deinen Sohn, deinen einzigen.“

(B’reschit, Genesis, 1. Buch Moses 22:12)

Und so opfert Abraham ein Widder (statt seines Sohnes).

Und hier ist die Verbindung zu Rosch HaSchanah - am jüdischen Neujahr verwenden wir nicht das Schlachtmesser! Stattdessen blasen wir in den Schofar, das Widderhorn, das Horn, das als Ersatz für das Opfer eines Sohnes gebracht wurde. HaSchem ist „Melech Chafez BaChajim” מֶלֶךְ חָפֵץ בַּחַיִּים – ein König, der sich nach Leben sehnt.

Ich wünsche allen Lesern, dass wir wissen sollten, die Mizwahמִצְוָוה
Gebot
von Aqedat Jizchak zu erfüllen, aber auch, dass wir dabei Chafez Chajim sein werden.

 
 

 

שַׁבַּת שָׁלוֹם וּמְבֹרָךְ
Schabbat Schalom Um’worach
Einen Friedvollen und gesegneten Sabbat

Benjamin Rosendahl

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14. Cheschwan 5785, 15. November 2024

 

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