Schalom Herr Friedländer,
Das Düngen ist im Schmitta-Jahr nur erlaubt, wenn die (mehrjährige) Pflanze sonst absterben würde.
Topfpflanzen unter einem Dach, welche im ersten Stock oder höher stehen, unterstehen generell nicht den Schmitta-Vorschriften.
Bei Topfpflanzen, welche im freien (auch auf dem Dach), im Erdgeschoss oder im Keller stehen - gehen die Meinungen auseinander. Am besten man fragt den örtlichen Rabbiner.
Und ein bisschen ausführlicher:
Die Torah verbietet ausdrücklich vier Handlungen:
”וּבַשָּׁנָה הַשְּׁבִיעִת שַׁבַּת שַׁבָּתוֹן יִהְיֶה לָאָרֶץ שַׁבָּת לַי-ה-ו-ה שָׂדְךָ לֹא תִזְרָע וְכַרְמְךָ לֹא תִזְמֹר. אֵת סְפִיחַ קְצִירְךָ לֹא תִקְצוֹר וְאֶת עִנְּבֵי נְזִירֶךָ לֹא תִבְצֹר שְׁנַת שַׁבָּתוֹן יִהְיֶה לָאָרֶץ.“ (ויקרא כ"ה ד'-ה')
„Aber im siebenten Jahr soll das Land dem HERRN einen feierlichen Sabbat halten; da sollst du dein Feld nicht besäen noch deinen Weinberg beschneiden. Was von selber nach deiner Ernte wächst, sollst du nicht ernten, und die Trauben, die ohne deine Arbeit wachsen, sollst du nicht lesen; ein Sabbatjahr des Landes soll es sein.” (WaJikra, Leviticus, 3. Buch Mose 25:4-5)
Also das Säen, das Trimmen (man schneidet im Frühling einen Teil der Äste ab, was bewirkt, dass danach die Früchte größer wachsen), das ernten und das winzern. Das Ackern und das einpflanzen von Stecklingen sind sehr wahrscheinlich ebenfalls mi de`Oiraisso (von der Torah aus) verboten.
Das bewässern und das düngen sind mi de`Rabonon verboten (einer der Weisen, angefangen bei Moische Rabejnu selbst bis zu den Verfassern des Talmud hat es verboten).
Um mehrjährige Pflanzen am Leben zu erhalten sind die Verbote mi de`Rabonon meistens erlaubt - in unserem Fall das recycling des Kaffeesatzes.
Mit anderen Worten, man darf vieles tun, damit die Pflanzen das Schmitta-Jahr überleben.
Hat der Blumentopf ein Loch, besteht er aus Holz oder Ton, oder ein Teil der Pflanze ragt über den Rand hinaus, gibt es bereits Meinungen, dass die Pflanze den Schmitta-Vorschriften untersteht.
Alles Gute,
Ihr Mosche Bollag
Dünger im Schmitta-Jahr
Wir haben einen schönen kleinen Garten. Auch wir lieben guten Kaffee, deshalb mahlen wir unsere eigenen Kaffeebohnen.
Den gebrauchten Kaffeesatz (das Ergebnis des Kaffeebrühens) verteilen wir dann in unserem Garten als Dünger.