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Der Wochenabschnitt
תְּצַוֶּה‎‎
T'zaweh

Aktuelle Themen zur Wöchentlichen Parascha, aus Jerusalem der Heiligen Stadt, ת"ו


T'zaweh - der Mann, der (nicht) da war

Unser Wochenabschnitt ist der erste, wo Moscheh Rabbenu nicht erwähnt wird (d.h., der erste seit dem 2. Buch Moses, wo von seiner Geburt berichtet wird). Vieles ist darüber gesagt werden (und wurde, auch bei uns).

 

 

Jeder hat sein Päckele zu tragen

Jeder kennt die Sicherheitskontrolle am Flughafen, die von Mal zu Mal strenger wird - früher hat es ausgereicht, wenn man ein paar Fragen beantwortet hat. Heute jedoch muss man Schuhe ausziehen, sich röntgen lassen, den Laptop separat durchleuchten lassen, die auch noch so kleine Wasserflasche abgeben usw.

Und - wenn das Gepäck zu viel wiegt, dann muss man etwas zurücklassen.

Was hat das mit der Paraschah zu tun? Nun, wir tragen alle, wie man so sagt, unser „Päckele“. Und das ist gefüllt mit Kummer und Beschwerden, und mit den Ereignissen, die wir unseren Mitmenschen nicht verzeihen.

Ähnlich war auch HaSchems „Gepäck“ mit der Sünde des Goldenen Kalbs gefüllt, eine fast unverzeihbare Sünde. Aber eben nur fast - denn der Ewigste hat uns freien Willen gegeben, und damit auch die Möglichkeit, Fehler zu begehen, sogar große Fehler, Sünden.

Wie der Midraschמִדְרָשׁ
Schriftauslegung
uns lehrt, hat Moscheh Rabbenu nach der Sünde des Goldenen Kalbs HaSchem gebeten, ihn (statt dem Volk Israel) zu vernichten. In seiner Barmherzigkeit hat der Ewige stattdessen Moscheh Rabbenu - so wie das Übergepäck von einem „Flug“ heruntergenommen, nämlich von unserer Paraschah.

Und daraus lernen wir, dass wir auch unser „Übergepäck“ loswerden sollen, und das Gewicht des Grolls gegenüber anderen am „Flughafen“ zurücklassen. Der fehlende Name Moscheh Rabbenus lehrt uns also, nicht nur den anderen, sondern auch unseren Gefühlen gegenüber vergebend, und nicht nachtragend zu sein.

Dann ist das „Päckele“, dass wir alle mit uns tragen, schon etwas leichter.

 

 

101

”וְאַתָּ֞ה תְּצַוֶּ֣ה  אֶת־בְּנֵ֣י יִשְׂרָאֵ֗ל וְיִקְח֨וּ אֵלֶ֜יךָ שֶׁ֣מֶן זַ֥יִת זָ֛ךְ כָּתִ֖ית לַמָּא֑וֹר לְהַעֲלֹ֥ת נֵ֖ר תָּמִֽיד׃“

(שמות כ"ז כ')

„Und du gebiete den Kindern Jisrael, dass sie dir Olivenöl bringen, geeignetes, ausgepresstes, zur Beleuchtung, um die Lampen beständig anzustecken.. “

(Sch‘mot, Exodus, 2. Buch Moses 27: 20)

Etwas Gimatrijaגִּמַּטְרִיָּא
Bedeutung des Zahlenwerts von Buchstaben
: Jeder Buchstabe hat einen Zahlenwert. Zusätzlich gibt es den sogenannten „Milui“ [מִילּוּי – Ausfüllung], d.h., wenn man den Buchstaben ausspricht, dann besteht er aus zusätzlichen Buchstaben, die auch einen Zahlenwert haben. Im Deutschen angewendet, hätte „Z“ einen Zahlenwert, aber „Zett“ („Z“ ausgesprochen) hat den „Milui“-Zahlenwert von „e“ und „t“.

Der Name משה Moscheh hat den Zahenwert מ (40) + ש (300) + ה (5) = 345

Der MILUI-Zahlenwert ist jedoch ein anderer:

Buchstabe  

  Buchstabenname  

  Miluiwert

מ

מם

Mem

ם

=

40

ש

שין

Schin

י + ן

=

60

ה

הא

he

א

=

1

Gesamt:  

101

Dieser Wochenabschnitt hat genau 101 PssukimPassuk - פָּסוּק - Vers,
plural: פְּסוּקִים - Pssukim
.

Somit wird Moscheh Rabbenus Name zwar nicht erwähnt, aber er versteckt sich gewissermaßen zwischen den Zeilen.

 
 

 

שַׁבַּת שָׁלוֹם וּמְבֹרָךְ
Schabbat Schalom Um’worach
Einen Friedvollen und gesegneten Sabbat

Benjamin Rosendahl

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7 Adar 5785, 7. März 2025

 

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